Musik



Ich wache auf und plötzlich merke ich, dass ich in meinen Träumen nichts höre.
Trotzdem geht meinen Träumen nichts ab,
ohne die Schwingungen,
die im Wachen meine Ohren ergreifen.

Ich spiele im Traum Klavier, so wie ich es im Wachen mangels Üben nie erreiche. Obwohl dieses wunderbare Klavierspiel nicht tönt, ist es doch da in seiner vollen Bedeutung. Gerade weil es direkt aus meinem Herzen spielt, braucht es keine geübten Finger und keiner Schwingungen, um da zu sein.
Es ist der Teil der Musik, der sich vom Lärm unterscheidet, das Treffen der Melodien, Klänge und Rhythmen in meiner Seelenwelt mit mir.

Und ich bemerke das erste mal, dass auch im Wachen Musik nicht nur tönt, sondern lebt in meiner Resonanz. Die Musik legt in meinem Haus die Schwingungen ab, wie ein Mantel, und tritt darunter hervor als Wesen. Wir treten ein in den Moment, der immer da ist, aber auf dieser Erde scheinbar flüchtig ist. Es ist wie der Zipfel einer andern Welt, die fast ist wie ein Traum, nur wacher, man nennt sie die Wahrnehmung.

Doch stört mich hier der Name. Es ist kein Wahr nehmen.
Es ist ein sich Treffen von Gleichem,
ein Verschmelzen von innen und aussen,
ohne dass dabei etwas verloren geht.

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