Obwohl der Marktplatz zum bersten voll war, kauften
wenige Ballone. Er hatte die Holzstange an seinem Mantellgürtel befestigt, damit
er beide Hände frei hatte, den gewünschten Ballon dem Fadengewirr nach heraus
zu suchen. Da bahnte sich ein älterer Mann aufgeregt den Weg zu ihm durch die
Jahrmarktsmenge. Er wünschte diesen gelben Ballon zurückgeben, da er ja eigentlich
einen grünen haben wollte. Der Ballonverkäufer nahm etwas erstaunt dem noch
keuchenden Mann seinen gelben Ballon ab. Er wollte denn Fäden nach einen grünen
als Ersatz heraussuchen. Doch der ältere Mann lehnt ab. Jetzt sei es zu spät,
meinte er mürrisch und tauchte in der Menge unter. Die Sonne war inzwischen
so weit gesunken, dass nur noch die Ballone angestrahlt wurden, über die dicht
beieinander stehende Häuserzeile hinweg. Ein Priester schlurfte heran, sein
Bauchansatz mit einer Kordel gut gestützt. Er drückte dem Ballonverkäufer einen
roten Ballon in die Hand. Eine Frau habe diesen am Beichtstuhl abgegeben. Der
Priester hob nur fragend seine Schultern und fuhr fort. Wenn es der armen Seele
dienlich sei. Er habe ihr versprochen ihn zurück zugeben. Kraft seines Amtes
müsse er sich an Versprechen halten. Der Ballonverkäufer dachte bereits an das
Zusammenpacken, als eine Frau mittleren Alters mit gleich vier Ballonen ankam.
Die Kinder seinen früher abgereist. Sie wisse nun wirklich nichts anzufangen
mit diesen bunten Ballonen. Der Ballonverkäufer hatte kaum den vierten an seine
Holzstange geknüpft, da standen wieder drei Kunden vor ihm, die unbedingt ihre
Ballone zurückgeben wollten. Seltsam, murmelte der Ballonverkäufer vor sich
hin, hatte er doch im Höchstfall ein halbes dutzend Ballone verkauft. Nun hatte
er mehr Ballone an der Stange als am Morgen beim Kommen. Nachdenklich schaute
er über den nun fast ganz im Schatten liegenden Marktplatz. Er stellte fest,
dass plötzlich sehr viele Ballone schwebend getragen wurden. Er konnte nicht
darüber hinwegsehen, dass sich alle diese Ballone auf ihn zu bewegten. Schon
bald kam der arme Ballonverkäufer fast nicht mehr nach mit Ballonen zurück nehmen.
Die Ballonblume über ihm wurde immer mächtiger. Er begann sich leicht zu fühlen.
Täuscht er sich oder begann die Holzstange wirklich an seinem Mantel zu ziehen?
Er hatte keine Zeit mehr der Frage länger nachzugehen. Langsam begann er an
seinem Gurt zu schweben. Der Gurt, schön im Gleichgewicht seines Gewichtes,
liess ihn alle Viere herab bammeln. Immer noch nahm er einen Ballon nach dem
anderen entgegen. Die Menge drängte sich dichter und dichter unter ihm. Der
letzte Ballon, den er noch erreichen konnte war ein besonders grosser Blauer.
Da hob er ab und schwebt der Häuserzeile zu. Den Blick darüber eröffnet im das
weite Meer unterhalb der Stadt. Er kam gerade noch rechtzeitig, den wunderbaren
Sonnenuntergang an diesem Abend zu bewundern.