Der stolze Swarowski Kristall


Gerne schaue ich den Lichtlein zu, die mein Swarowski Kristall durch das Zimmer schickt. Da er meistens ruhig, ohne sich zu drehen, an der Zimmerpflanze hängt, wandern die Lichtlein scheinbar langsam im Takt der Sonne. So langsam, dass ich ihre Bewegung nicht eigentlich sehen kann. Doch sind sie, einen Gedanke, später zum nächsten Gegenstand gehuscht.
Anders sind die vielen Schatten in der Stadt, nachts von den unzähligen Lampen geworfen. Wenn es gerade nicht stark windet, und Straßenlampen ruhig hängen an ihren Stahlseilen, wandern sie nicht. Dafür sind sie lustig gestreut in alle Richtungen. Schatten von verschiedenen Lampen kreuzen sich sogar scheinbar im Widerspruch. Am stärksten sind sie dort, wo sie sich überschneiden.
So wild durcheinander müsste es auch nachts aussehen auf dem Lande, wenn die einzelnen Sternen Lichtlein genug stark wären, um Schatten zu werfen. Dieses dicke Gehölz von Schatten würde auch noch wandern, wie meine Lichtlein, im Zimmer, von meinem Swarowski Kristall. So einfach dieser Gedanke, durch mein Swarowski Kristall gebrochen, dass ich mich beeilen muss, dass er nicht zu einem anderen Schreiber huscht, bevor ich ihn niederschrieb. Bin ich doch der stolze Empfänger. So eingebildet, wie der Buchrücken, den er gerade mit seinen Regenbogenfarben beglückt.