G8 ein Trugbild




Ich glaube nicht, daß Mächtige noch die Welt lenken. Vielmehr sind es Dynamiken, die an ihre Stelle getreten sind. Dynamiken wie Gier, Verachtung, Geltungsdrang auf der einen Seite und Achtung, Vernunft, Maßhaltigkeit auf der anderen. Diese Dynamiken entstehen in jedem einzelnen. Sie ermöglichen letztendlich ein Wirken zum Beispiel der Werbung, der Manipulation und andren Machmittel. Oder aber jeder einzelne erstarkt solchermaßen, daß diese Mittel immer weniger wirkungsvoll sind.
Natürlich gibt es Profiteure und Verlierer. Doch keiner der beiden haben diese Akkumulation der oben beschrieben Dynamiken Weltweit im Griff. Sie walten losgelöst.
Es ist nun keineswegs weniger schlimm einem realen schlechten Herrscher gegenüber zu stehen, als einem Herrscher ohne eigentliche Person. Heute wird man nicht mehr von irgendeinem Herodes geköpft, sondern von dem omnipotent werdenden „man“. Wenn man sein Glücksgefühl vom fahren eines Mercedes abhängig macht, begibt man sich unter die Knute eines unpersonifizierten Man’s. Das spült einigen Aktionären zwar viel Geld in die Tasche, doch steuern können sie diese Prozesse nicht mehr. Diese Prozesse sind eben gerade losgelöste Freiheiten jedes einzelnen. Diese Freiheiten werden nicht mehr unter Zwang abgegeben, sondern aus Kraftlosigkeit. Man weiß ohne den Mercedes unter dem Arsch nicht mehr wer man eigentlich ist. Dieses verlieren des Selbstbewußtseins nährt die anfangs beschriebenen Dynamiken und macht sie immer mächtiger. Sie schaffen eine Welt von Gewinnern und Verlierern. Doch sind letztendlich beide Sklaven des verlorenen Selbstbewußtseins. Wenn auch das eine Sklavenleben vielleicht Schlaraffenlandartig daher kommt und das andere in großer Not, sind eben beide nicht des Menschen würdig.
Um diesem sozusagen herrenlosen herumgeisternden Selbstbewußtseinskräften den Boden zu entziehen, gibt es kein globales Rezept. Der Weg aus dem Schlamassel kann nur in jedem einzelnen selber gefunden werden. Es ist der Weg des sich selber Erkennens. Ein solcher Mensch wird zwar durchaus noch ein Mercedes fahren, wenn gerade einer dasteht. Er wird aber nicht weniger Mensch sein, wenn er am anderen Tag dieselbe Strecke zu Fuß gehen muß. Kein Mercedes, keine Marke, keine Religion, keine Doktrin, wird ihn um sein Selbstbewußtsein mehr bringen können. Es wird nicht mehr die Welt sein, die ihn regiert, sondern er wird sein Erleben regieren. Er wird es nicht mehr nötig haben sich durch Selbstdarstellung überhaupt erst wahrzunehmen zu können. Er wird wissen wer er ist, und damit den anderen und der Welt wesentlich weniger schaden.
Wenn wir erst sehen werden wie konkret Selbstbewußtseinskräfte sind, werden wir sie nicht mehr einfach abgeben und wie Gespenster irgendwelchen ebenfalls schlafenden Päpsten in die Hände spielen. Gruppendynamiken werden nicht mehr von Dämonen unserer Unselbständigkeit in Strudel gerissen, sondern erleuchtet von jedem einzelnen, der in Freiheit sich daran beteiligt.
Dämonen sind auch anwesend in Form von Nationalismus, Religionsdogmatiken, Weltverbesserungsaposteln, und vielerlei mehr Gestalten ohne personifizierte Form. Einst waren diese Dämonen Engelskräfte, die die Menschen lenkten. Nun sind die Engel weg und haben den Menschen ihre Freiheit gelassen. Wird sie aber nicht von jedem einzelnen ergriffen, werden aus den alten Führungskräften der ehemals anwesenden höheren Wesenheiten, Geiseln der Menschheit.
Lernen wir diese Kräfte langsam jeder einzelne zu ergriffen, die Kräfte des Wissens um, das „ich bin“, werden wir selber mächtig werden wie die alten Engelsscharen. Es wird eine Macht sein die sich nicht mehr bedient, sondern ausstrahlt aus jedem Menschen Herzen.

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